Giro Atmos Helme von Roc Loc 3 auf Roc Loc 5 umbauen
Giro Helme waren zwischen 1998 und 2005 die Tophelme - vermutlich sind sie es heute auch noch. Sie wurden ja unter anderem auch von unserem Doping-Helden Lance Armstrong genutzt.
Daher lohnt es sich schon auch mal zu überlegen, wie man diese Helme gut erhält.
Ein Tip: ab und an mal mit Wasser abduschen, einseifen und wieder abduschen, damit Schweiß und Dreck entfernt werden.
Giro Helme passen mir sehr gut, vielleicht auch aufgrund Ihres Befestigungssystems, welches "Roc Loc" genannt wird.
Nachteil bei Giro Helmen ist, das das Roc Loc System an manchen Stellen sehr schwach konstruiert ist und daher gerne bricht. Man kann dann diese Stellen mit einem 1 mm Bohrer und Edelstahldraht (Edelstahldraht für Bienenrahmen ist ideal geeignet) zusammenbinden. Wenn man sich mit der Verdrillung des Drahts Mühe gibt, stört das auch nicht.
Problem bei meinem Helm ist das Roc Loc 3 System verbaut, für das es leider keine Ersatzteile mehr gibt.
Es gibt mittlerweile das Roc Loc 5 System, mit dem alle aktuellen Atmos und Aeon Helme ausgerüstet sind. Dafür gibt es noch Ersatzteile. Das Befestigungssystem kostet komplett ca. 12,00 € + Versandkosten.
Also frisch ans Werk und den alten Helm von Roc Loc 3 auf Roc Loc 5 umgebaut. Natürlich alles ohne Herstellerfreigabe. Funktioniert aber sehr gut, der Helm sitzt wie vorher - ich haber allerdings noch keinen (Test-)Sturz damit durchgeführt - Gott sei Dank.
Man nehme das alte Roc Loc 3 System und demontiere es vom Helm. Dazu muß das Gurtsystem auf der rechten Seite an dem männlichem Verschlußteil aufgefädelt werden. Am besten ein Photo von der Gurtführung am Hinterkopf machen, damit man hinterher leichter den Gurt wieder einfädeln kann. Das Roc Loc 3 vorne am Helm auf beiden Seiten ausklinken und hinten ebenfalls lösen.
Das Teil, was herausgearbeitet werden soll, ist in der unten folgenden Abbildung 21.2 zu sehen.
Löcher bohren
Vom nicht mehr benötigten Roc Loc 3 System wird jetzt einer der vorderen Befestigungspunkte dort, wo er in die zwei dünnen Streben übergeht, mit einer Schere abgeschnitten. Man erhält ein ca. 4 cm langes Teil mit dem vorderen Befestigungsdorn/Nippel, der in das Styropor des Helmes hineingeclipst wird.
Danach müssen zwei Löcher mit einem Durchmesser von 3,5 mm in das hintere Ende des abgeschnittenen Befestigungsteils - also dort, wo nicht der Befestigungsdorn/Nippel sitzt, - mit einem Abstand von 3 mm gebohrt werden.
Anschließend können diese beiden Löcher mit einem scharfen Messer zu einem Langloch verbunden werden. Hier wird das Roc Loc 5 System eingeführt. Daher wird das Loch an den hinteren Befestigungspunkt des Roc Loc 5 Systems angepaßt.
Jetzt wenden wir uns dem hinteren Befestigungspunkt des Helms zu, dort wo das Roc Loc 3 System mit zwei Clipsen eingehängt wird. Das ist die Stelle, die wenn der Helm aufgesetzt wird, etwa obem auf dem Kopf ist. Dort wird mittig ein 3 mm Loch gebohrt - siehe Photo unterhalb dieses Textes. Darin wird anschließend das Adapterstück eingeclipst.
Das Adapterstück wird benötigt, da das Roc Loc 5 System sonst nicht tief genug am Hinterkopf anliegt. Daher ist die Bastelei notwendig. Sie ist aber nicht sehr aufwendig und in 10 Minuten erledigt.
Damit ist die Reparatur beendet und der Helm kann wieder genutzt werden.
Von den Festigkeiten der Bauteile her, habe ich keinerlei Bedenken, da ja alles aus Original RocLoc 3 Teilen herausgearbeitet ist und daher sollte das also zu 99% den Lastanforderungen genügen.
Viel Spaß und unfallfreie Fahrt.